Liebe GFK Freunde,
da ich erste positive Erfahrungen mit online Seminaren gemacht habe, biete ich nun auch den GFK-Übungsabend online an.
Wir haben nun 8 Wochen Corona Ausnahmezustand. Ich möchte mit GFK dazu beitragen, dass wir unsere wirklichen Bedürfnisse erkennen und in unsere Kraft kommen, um gut für uns sorgen und von unseren Ängsten ins Vertrauen gehen zu können.
Übungsthema: Bitten (4ter Schritt)
Die Bitte ist der abschließende Part des GFK Kommunikationsmodells, mit dem Ausblick auf das, was sich der Sprechende wünscht. So leicht das jetzt klingen mag – so schwer kann die Umsetzung sein. Die Bitte im Kontext der Gewaltfreien Kommunikation baut darauf auf, dass der Sprechende im Vorfeld sein Bedürfnis und sein damit verbundenes Gefühl geäußert hat. Das bedeutet, dass im Gespräch Klarheit darüber besteht, um was es geht, und wie es dem, der die Bitte äußert, wirklich geht. Ist das alles bewusst und sichtbar, spürt der andere, dass sein Gegenüber authentisch ist und dann kann die Bitte auch als solche gehört werden. Äußern wir eine Bitte, die auf einem wirklichen Bedürfnis aufbaut, dann steigt beim Empfänger die Bereitschaft diese Bitte zu erfüllen.
Beispiel: Ulla und Tim sind zum Abendessen verabredet. Ulla freut sich sehr auf diesen Abend und steckt viel Zeit in die Vorbereitung. Tim freut sich ebenso und ist schon sehr gespannt auf die gemeinsame Zeit. Je näher der Abend rückt, umso mehr steigt die Aufregung. Leider hat Tim’s Chefin genau zwei Stunden vor Feierabend noch einen Auftrag bekommen. Damit steht fest, dass Tim es nicht pünktlich zum vereinbarten Treffen schafft.
Nun könnte er:
1. Ulla anrufen und absagen. Eine Entschuldigung anschließen und hoffen, dass sich eine neue Möglichkeit ergibt (= herkömmlicher Weg).
oder
2. Ulla rechtzeitig anrufen, die Ist-Situation schildern und eine klare Bitte äußern (= GFK-Weg). Der GFK-Weg könnte lauten: „Hallo Ulla, hier ist Tim. Ich sitze noch auf der Arbeit und werde es leider nicht zu unserem Treffen schaffen. Das macht mich sehr traurig (Gefühl), weil ich dich sehr gerne sehen würde (Bedürfnis: Austausch, Nähe, Kommunikation). Morgen habe ich frei und deshalb frage ich dich, ob wir unser Treffen auf morgen 8 Uhr verschieben können?“
Je klarer Tim in dieser Situation schildert, was in ihm lebendig ist und welches Bedürfnis unerfüllt bleibt, umso mehr wächst die Chance, dass Ulla die Bitte hört. Denn die Bitte fühlt sich für das Gegenüber nicht als solche an, wenn im Vorfeld nicht sichtbar wird, um was es dem anderen wirklich geht. Ist das Bedürfnis jedoch klar, dann hat die Bitte einen Sinn für den Hörenden. Dieser kann dann nachvollziehen und nachempfinden, worum es wirklich geht. Die Bereitschaft, die Bitte zu erfüllen, steigt damit.
Ich freue mich auf das gemeinsame Üben und auf den Austausch mit euch.
Herzlichst, Ulrike Häußler
Zeit: 18 bis 20.00 Uhr
Anmeldung: Bitte schreibt eine Mail an ulrike.haeussler@teamweitblick.de
Nach Eurer Anmeldung schicken wir Euch einen Link und ein paar Infos für Online Neulinge
Kosten: Dieses Mal kostenfrei, da es auch für mich eine online Übung ist.